ferdinand der affe
REZENSION: Pfrrrr, Ferdinand der Affe kommt auf seinem Motorrad angebraust. Laut, schnell und wild kommt einem das vor – so ein Glück, dass das Buch im kleinen quadratischen Format so handlich bleibt. Laut sind die überwältigenden Knallfarben, „bunt“ durcheinander gewirbelt. Schnell und in vielen Bewegungsvarianten abgebildet sind natürlich Affe und Motorrad. Wild wie Farbkleckse sind die Formen aus gerissenem Papier. Das Ganze wirkt wie Flowerpower in Bildern, so richtig übermütig, bekommt aber durch die verschieden farbigen Textseiten, die unillustriert bleiben, ein wenig Ruhe. Schließlich ist ja auch Ferdinand den gemütlichen Seiten des Lebens nicht abgeneigt. Nach einem richtigen Affentanz legt er sich in die Blumenwiese und schaut den Wolken nach, diesmal in sanftem Rosa und Minzgrün. Das kam so: … immer wenn der sonntag auf einen sonntag fiel, und ferdinand mit seinem motorrad unterwegs war, machte er irgendjemanden eine freude, aber diesmal wollte ihm niemand einfallen… Da schmückt er eben sein Motorrad mit Blumen, singt Landstraßenlieder und freut sich des Lebens. Bis er bemerkt, dass er sich heute selbst überrascht! Nach einem rundum gelungenen Tag braust er in einem der schönsten bildnerischen Fadeouts in die blaue Nacht, mit einem leiser werdenden pfrrr davon. Die Verknüpfung der Sinneseindrücke ist bewusst gestaltet, die Musik zum Buch gibt’s (kostenpflichtig) zum Herunterladen. Astrid Walenta ist Clownfrau und Theatermacherin, Maria Hubinger bildende Künstlerin. Ihr impulsives, bild- und gefühlsbetontes Buch mit sparsamen Text ist schon für ganz junge Kinder geeignet und für alle Menschen, die dringend ein Farbbad und eine Energiespritze brauchen.
Veronika Freytag , Heft 3, S. 51